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Filmkritik: »They Cloned Tyrone« – coole Idee, fad inszeniert

Spoilerfrei·3 / 5Sterne·30.8.2023·Kommentare:  5

Wenn man die Grundstory von »They Cloned Tyrone« erzählt bekommt, könnte kann fast glauben, dass es sich um einen der besten Filme des Jahres handeln muss. So wirklich zünden tut der Film aber nicht.

Die Mischung aus »Attack the Block« (quasi John Boyegas Durchbruch 2011) und »Cabin in the Woods« klingt auch tatsächlich vielversprechend. Aber irgendwie ist »They Cloned Tyrone« einfach fad. Wo einen »Attack The Block« mit der Alienlandung mitnimmt oder »Cabin in the Woods« mit den zwei scheinbar unzusammenhängenden Parallelhandlungen gleich zu Beginn spannende Fragen aufwirft, ist »They Cloned Tyrone« eine banal linear erzählte Story, die sich bzgl. Innovation rein auf das illustre Heldentrio zu verlassen scheint: Eine Prostituierte (Teyonah Parris), ein Zuhälter (Jamie Foxx) und ein Drogendealer (John Boyega).

Hätte interessant inszeniert ja auch klappen können und dann wäre Jamie Foxx als »Pimp« vielleicht wirklich als witzige Draufgabe durchgegangen. So fehlt es »They Cloned Tyrone« einfach an Pep. Die zwanghafte »Ver-Seventy-vierung« der Geschichte, die explizit im Hier und Jetzt spielen soll – so wie z.B. die Title Cards und die Musik – passt da in meinen Augen auch nicht wirklich.

»Aber das ist doch in Anlehnung an Blaxploitation alles Absicht!«, könnte man einwerfen. Mag sein, aber dann würde ich argumentieren, dass Jordan Peeles »Get Out« (2017), »Us« (2019) oder das exzellente »Nope« (Filmkritik) zeigen, wie man sowas richtig macht.

Mir drängt sich einfach der Verdacht auf, dass man bei Netflix (wo der Film interessanterweise gar nicht auf der Startseite promotet wurde) viel zu schnell »Ja« zu jeder erstbesten Idee sagt, die auch nur ansatzweise lustig klingt. Ein bisschen Development Hell hätte dem Drehbuch dabei sicher nicht geschadet.

Bliebe noch der Faktor Gesellschaftskritik. Hmmm … vielleicht, ja. Die würdige Absicht will ich dem Film auch nicht in Abrede stellen – aber das hilft ihm unterhaltungstechnisch (das hier ist halt kein anspruchsvolles Drama) auch nicht übers Mittelmaß.

★★★☆☆


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5 Kommentare

#1 von Peter am 2.9.2023, 13:03 Uhr

Hallo Benedikt!
Sehr gut geschriebene Kritik, die ich auch so unterschreiben kann!
Top!

#2 von Benedikt am 2.9.2023, 21:27 Uhr

Hi Peter, vielen Dank und freut mich, wenn dir die Filmkritik zusagt!

War mir etwas unsicher, weil der Film sonst überall recht gut wegkommt und teils gute Kritiken bekommen hat. Konnte mir beim Ansehen aber nicht helfen und habe mich die ganze Zeit gefragt, warum ich mich trotz der Story da jetzt fadisiere. 😅

Offtopic zwar, aber bin gespannt, ob es Netflix mit »Rebel Moon« von Zack Snyder im Dezember hinbekommt. Empirisch sieht es wohl nicht danach aus (»Army of the Dead« war ja leider auch eine Enttäuschung) aber die Hoffnung stirbt zuletzt. 😉🤞

#3 von Peter am 4.9.2023, 8:25 Uhr

Rebel Moon war mir bis dato garnicht bekannt. Habe mir den Trailer mal angesehen, Pegasus scheint da auch mitzumachen, was mich persönlich schon wieder ziemlich nervt, Zack Snyder verlassen wohl auch die guten Ideen! Laserschwerter, Vogeltiere, Pegasus… Sieht eher nach Odysseus im Weltraum aus.
Sind Laserschwerter nicht auch schon lizensiert!?
Filme betrachte ich allein von den Trailern immer sehr kritisch und schaue diese extrem selten an.
Am 22.12.2023 wissen wir mehr aber angeblich soll es ja auch eine 3:28 Std. Version im extended Cut geben, also 60 Minuten länger als das Original.
Nur wann dieser erscheint weiß wieder keiner!
Justice League habe ich z.B. auch nicht als Original-Release angeschaut sondern den extendet Cut.
Naja, wie du sicherlich bemerkt hast, Filme und ich sind ein schwieriges Thema! 🙂
Bin schon ein Film-Nerd und gucke Filme am liebsten rund um die Uhr aber leider geht das ja nicht wegen des Berufsleben(Außendienst).
Leider bin ich so dermaßen kritisch eingestellt, dass man mich auch aus dem Forum Schnittberichte rausgeschmissen hat.
Mainstream-Filme zerreiße ich halt begründet in der Luft.
Allerdings müssten dort noch Filmkritiken von mir übrig geblieben sein unter den Namen: DerRezensierer.

#4 von Benedikt am 12.9.2023, 6:12 Uhr

Sorry für die späte Rückmeldung – inwiefern man Lichtschwerter markenrechtlich schützen kann ist eine gute Frage. Zumindest soll »Rebel Moon« ja von Star Wars und Kurosawa beeinflusst sein. Wenn das auch für die Qualität des Endprodukts zutrifft, soll’ mir recht sein.

Ich mag Trailer eigentlich, auch wenn sich nicht selten wünscht, es mit dem Trailer gut sein hätte zu lassen (das Potenzial eines interessanten Films ist IMO besser, als die Gewissheit einer Enttäuschung).

Der »Justice League«-Extended-Cut wird mir auch immer wieder nahegelegt, finde aber irgendwie nicht die Zeit dafür. Dass da im Vorfeld bereits einer für »Rebel Moon« kolportiert wird, ist aber auch spannend. Die Snyder-Cuts als eigenes Franchise vielleicht? Auch nicht schlecht. 😆

Bzgl. Kritik bzw. »schwieriges Thema«: Das ist ja das Schöne am Medium Film – kritisieren und kritisieren lassen. 😉 Hab jetzt nicht alles gelesen, aber beim (unsäglichen) »Hellboy«-Reboot z.B. kommen wir zu durchaus ähnlichen Schlüssen.

Aber blöde Frage: Du wurdest dort wegen kritischer Reviews gesperrt?!

Für »Rebel Moon« drück ich uns jedenfalls mal die Daumen. 🤞

#5 von Peter am 12.9.2023, 7:32 Uhr

Hi Benedikt,

ich wurde im Forum von Schnittberichte, beleidigt, beschimpft, bepöbelt und bedroht! Selbst bei normalen Fragen nach Filmfakten, wie Uncut-Version, Produktionen oder was auch immer, es folgten keine Antworten sondern übelste Beleidigungen!
Alles nur, weil ich der Meinung war, dass die Spiderman-Filme mit Tom Holland zur Comedyserie verkommen sind und auch der Rest der Marvel-Filme ziemlich dürftig sind.
Viele sind da regelrecht ausgetickt und den Moderator hat das nicht interessiert!
Gegen das Schnittberichte-Forum gibts schon viele polizeiliche Anzeigen, weil eben derbe beleidigt wird! Der Forumbetreiber sitzt aber in Österreich, deswegen ist das alles so quälend langsam.
Also habe ich den Account gelöscht und gut ist!
Auf Apple I-Tunes das Gleiche! Dort habe ich auch eine Bewertung zum ersten Spiderman mit Tom Holland hinterlassen, auch mit dem Hinweis Sitcomverschnitt!
Drei Kommentatoren haben sich gleich auf mich gestürzt und mich beleidigt, und das bei Apple I-Tunes, wo die Kommentare moderiert werden, händisch!
Also habe ich mich dort beschwert über Wochen, weil nichts passierte und die Kommentare nach 2 Monaten immer noch zu lesen waren!
Das Endergebnis war: Ich kann seit 6 Jahren bei Apple nichts mehr kommentieren! Weder App’s noch sonst irgendwas!
Der Apple Support über Telefon hatte auch nie herausgefunden, warum ich keine Kommentare mehr schreiben kann!
4x habe ich nachgefragt, doch keiner konnte helfen, obwohl die sich wirklich bemüht haben und ziemlich freundlich aufgetreten sind.
Im Endeffekt kann ich nichts mehr kommentieren! Das Opfer wird wohl zum Täter gemacht….

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