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Filmkritik: Leave »Leave the World Behind« Behind

Spoilerfrei·2.5 / 5Sterne·16.12.2023·Kommentare:  0

Ja, Netflix und seine Weltuntergangsfilme: Mit »Spectral« (2016) einmal gegen die Aliens, mit »How it Ends« (2018) gegen die unbekannte Katastrophe und mit »Don’t Loop Up« (2021) auf die satirische Art. Tja … aber: Fehlt da nicht noch einer? Richtig! Deswegen tritt Netflix nun mit »Leave the World Behind« den Planeten dieses Mal auf die (pseudo-)intellektuelle Art in die Tonne.

Worum gehts? Die Familie Sandford (Julia Roberts, Ethan Hawke, Farrah Mackenzie, Charlie Evans) mietet ein Haus für einen spontanen Kurzurlaub, just als die Welt beginnt, den Bach runterzugehen. Da dauert es auch nicht lang, bis es an der Tür klingelt und sich die Scotts (Mahershala Ali, Myha’la) als eigentliche Besitzer:innen des Hauses vorstellen und dieses gerne zurück hätten.

Ich muss zugeben, dass ich schon nach den ersten Einstellungen aufgrund der Machart extrem skeptisch war, denn »Leave the World Behind« mutet mit seinen Filmtechniken sowie Dia- und Monologen wie eine Hommage an 70er-Thriller an, bleibt dabei aber stets ein Kammerspiel (mit ein paar Effekt-Sequenzen, damit der Trailer nicht fad wird) mit Weltuntergang als Kulisse.

Jetzt ist »Leave the World Behind« zwischendurch nicht unspannend, begeht aber den Fehler, dass viele der aufgebauten Spannungsbögen Betrug am Publikum sind, sprich Musik und Verhalten der Darsteller etwas suggerieren, was am Ende gar nicht oder nicht in der Form eintritt. Denn, so viel sei verraten (Mini-Spoiler voraus, sonst überspringen): Die Bedrohung ist zwar durchaus real, was die Sandfords und Scotts in ihrem Mittelklasse-Geplänkel in der Reichenvilla durchmachen ist jedoch genau der Teil dieses Szenarios, das einen am wenigsten interessiert und wo auch so gut wie nichts passiert.

Klar, neben der spannenden Idee als Ausgangslage, aus der halt eine fade Story gesponnen wurde, verbergen sich da sicher an die 5.000 Parabeln auf die Menschheit, die Gesellschaft, die Jugend von heute und Gott weiß was im Drehbuch. Am Ende ist das aber alles eine einzige Enttäuschung, weil nichts von all dem Gezeigten Relevanz hat – übrigens bei einer Laufzeit von 2 Stunden und 21 Minuten. Zudem ist der Film über weite Strecken so nervig inszeniert (Stichwort Piano-Akkorde), dass man halt schon von Minute eins an weiß, worauf das ganze hinauslaufen wird: Nichts.

Jetzt basiert »Leave the World Behind« auf dem gleichnamigen Buch (das laut einer schnellen Google-Suche von diversen Aggregatoren-Seiten durch die Bank erstaunlich durchschnittlich bewertet ist) und erinnert andererseits fast ein wenig an Michael Hanekes »Wolfzeit« (2003), das ich allerdings nie ganz gesehen habe. Tut das was zur Sache? Nein, hilft euch aber vielleicht zusätzlich bei der Entscheidungsfindung.

Leave »Leave the World Behind« Behind ★★½☆☆


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