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iPhone X: Aufgeblähter Akku drückt Display aus Rahmen – was tun?

21.2.2020·Kommentare:  6Retweets:  0 1

Da dachte ich mir vor Kurzem noch, »ja, das iPhone X, das hab ich sicher noch ein paar Jahre« – so zufrieden war ich damit. Auch die Zeichen beim Kauf standen gut: Das Gerät schien direkt aus der Verpackung herausgenommen perfekt, hatte keine Produktionsfehler und blieb auch von üblichen Serienfehlern von First-Generation-Produkten verschont. Und dann bemerkte ich vorgestern beim Verlassen des Büros, dass sich das Display aus dem Rahmen heraushob und bereits leicht gewölbt war – Indizien für einen sich aufblähenden Akku.

Was tun?

Prinzipiell gibt es drei Möglichkeiten:

Auch Letzteres wäre, 2¼ Jahre nach Kauf mangels Gewährleistung, eine Option (bei einem bereits aufgeblähten Akku allerdings nicht ganz ungefährlich).

Eine erste Google-Suche nach dem Problem ergab, dass Apple in solchen Fällen den Akku bzw. gleich das ganze Gerät austauscht. Außerhalb Apples einjähriger Garantie belaufen sich die Kosten für einen Akku-Tausch auf 87 Euro (75 Euro Tausch, 12 Euro Versandkosten) – ob dabei der Akku getauscht wird oder man ein Austauschgerät erhält, ist für den Preis unerheblich.

(Relativ) günstiger Akku-Tausch

Dass der Akku nach knapp über zwei Jahren Nutzung eingeht ist zwar nicht erfreulich – vor allem bei den Anschaffungskosten des iPhone X – aber zumindest technisch nichts Ungewöhnliches (auch der Akku meines Mighty Vibe hat sich aufgebläht, dieser wurde kostenlos innerhalb weniger Tage ersetzt). 87 Euro sind verkraftbar und günstiger als alle anderen Alternativen. Allerdings fällt mir auf, dass man solche Summen viel gelassener sieht, seit Gerätepreise 4-stellige Eurobeträge erreicht haben. Bei der gleichen Summe hätte man bei einem iPod Mitte der 2000er wohl noch die Augen verdreht. Nichtsdestotrotz ist das Angebot einer Reparatur um knapp 90 Euro außerhalb der Gewährleistung ein gute Sache (spannend wäre natürlich, wie Apple bei so einem Problem außerhalb seiner einjährigen Garantie, aber innerhalb der zweijährigen Gewährleistungsfrist reagiert).

iPhone für Abgabe vorbereiten

Der Prozess ist von Apple ziemlich gut durchdacht, so gibt es z.B. eigene Hilfeseiten für das Prozedere bezüglich Backup und sonstiger Vorbereitungen.

Im Apple Store abgeben

Aufgrund der Nähe zum offiziellen Apple Store in der Kärntner Straße habe ich mich übrigens für diese Option entschieden. Es empfiehlt sich, vorher online einen Termin zu vereinbaren. Die sogenannte Genius Bar ist – zumindest im Wiener Apple Store – gar keine mehr. Man geht einfach in den 1. Stock zu den Tischen und redet mit einem der Mitarbeiter. Der mir zugeteilte war sehr freundlich, die Feststellung, dass der Akku aufgebläht ist dauert nur wenige Minuten – der Mitarbeiter nahm dazu das iPhone kurz zur Überprüfung nach hinten in die Werkstatt mit. Dann wurden die Kosten besprochen und die Frage nach Reparatur oder Austauschgerät damit beantwortet, dass diese Entscheidung letztendlich vom Service Center getroffen wird, man bei aufgeblähten Akkus aber in der Regel ein Austauschgerät bekommt.

Die Rede war zwar stets von einem »neuen Gerät«, es dürfte sich dabei aber dabei aber um sogenannte Austauschgeräte bzw. neuwertige Geräte handeln – ein Update dazu folgt. Geschätzte Wartedauer 10 bis 14 Tage.

Update: Mein iPhone X wurde mittlerweile repariert.

Interessant war übrigens auch das anschließende »Verkaufsgespräch« für Apple Care und Apple Services wie Apple TV+ (in die Richtung »ob ich das schon kenne«). Wobei ich das nicht negativ meine, sondern immer wieder erstaunt bin, was für eine gut geölte Maschine Apple Retail Stores zu sein scheinen – das kann Apple wirklich.


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6 Kommentare

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#1 von Thomas Mueller am 22.2.2020, 20:34 Uhr

Danke für die Infos, die Wartezeit kommt mir lange vor, wenn man bedankt, wie intensiv Handys nun genützt werden.

#2 von Benedikt am 24.2.2020, 7:19 Uhr

Bitte gern, die Wartezeit ist wirklich lang – wobei Apple auf der Seite mit den Akku-Tausch-Kosten bei der In-Store-Option genau 7 Tage angibt. Vielleicht haben sie aber gerade viel zu tun, wenn das Problem alle iPhone X betrifft, die 2017 vom Band gelaufen sind. 😉

#3 von Angie am 7.5.2020, 15:54 Uhr

Hi, bei uns genau so. Mein Mann nutzt jetzt mein iPhone X und letzte Woche spielte das Display total verrückt. Laut Gravis aufgeblähter Akku. Wir dürfen den Spaß auch selbst bezahlen, obwohl wir das eher für einen Gerätemangel halten.

#4 von Benedikt am 8.5.2020, 7:52 Uhr

Hi Angie, wenn sich der Akku selbst bei sorgsamer Behandlung nach einigen Jahren aufbläht, dann muss man das, so fürchte ich, als normale Altersscherscheinung einstufen (selbst ohne Aufblähen sind Akkus meiner Erfahrung nach nach 2 bis 3 Jahren ohnehin nicht mehr zu gebrauchen). Es ist halt leider besonders blöd, wenn sich dieser fest verbaut in einem über 1.000 Euro teuren Smartphone befindet. 😉 Ich hatte das gleiche Problem schon bei einer Powerbank und meinem Mighty Vibe.

Wenn der Tausch bei Gravis weit über 70 Euro liegt (bei mir waren’s am Ende 69 Euro), würde ich direkt bei Apple ein Alternativangebot einholen. Wenn kein offizieller Apple Store in der Nähe ist, dann beim Support anrufen.

Ich würd’s so sehen: Um 70 Euro erkaufst du dir weitere 3 Jahre Lebenszeit fürs iPhone X (denn die Rechenpower und Software-Updates sind bei Apple bzgl. Langlebigkeit ja kein Problem) – viel Glück beim Tausch jedenfalls!

#5 von Carsten Pries am 3.2.2021, 21:05 Uhr

Hallo, nun hat es auch mein IPhone X erwischt! Akku total aufgebläht, nach mehreren Anrufen bei Apple ( wo jeder was anderes erzählt) teilte man mir dann mit, das ich den Akkutausch leider selbst bezahlen darf! Keinerlei Kulanz bei einem Gerät von über 1200 Euro . Ich bin von Apple enttäuscht, denn ich empfinde einen aufgeblähten Akku nicht als normale Alterung!
Abholung durch UPS ging nicht, weil die das Gerät angeblich mit dem defekten Akku nicht transportieren. Apple verwies mich auf Gravis, da auch die Apple Stores dank Lockdiwn geschlossen sind. Heute habe ich mein IPhone bei Gravis in Hannover abgegeben und war erneut überrascht. Kosten für den Akkutausch 110 Euro, weil das Gerät nach Apple geschickt wird. Schönen Dank Apple…. es wird immer teurer. Nun warte ich mal ab, wann das Gerät fertig ist. Ich bin jedenfalls vom Apple Service ( Kulanz) bei solch hochwertigen Geräten enttäuscht und muss mir überlegen, ob ich in der Zukunft bereit bin für 3 Jahre Nutzung weit über 1000 Euro zu bezahlen.
Lieben Gruss
Carsten

#6 von Benedikt am 4.2.2021, 17:51 Uhr

Hi Carsten, tut mir leid, das zu hören! In deinem Fall ist das gleich aus mehreren Gründen ärgerlich:

Apple selbst erwähnt auf seiner eigenen Support-Seite zu genau dem Thema jedenfalls nichts davon, dass aufgeblähte Akkus von der Abholung ausgeschlossen wären (und auch der Apple Store muss sie ja irgendwie ins Reparaturzentrum schicken).
Die Preissteiergung bei Gravis ist ja auch nicht ohne. Interessanterweise macht Gravis laut seines Reparaturpreisberaters auch einen Unterschied zwischen einem »Austausch« (75 Euro) und einem »Serviceaustausch« (110 Euro) des Akkus. Wäre spannend, was da der Unterschied ist.

Prinzipiell sieht man da auch wieder, dass gerade in teuren Geräten, die eigentlich länger halten würden (vor allem bei Apple mit seinen A-Prozessoren), festverbaute Akkus der größte Verschleißteil sind. Selbst, wenn er sich nicht aufbläht leidet im Lauf der Zeit die Kapazität darunter und man kommt damit kaum noch durch den Tag. Dass sich zumindest bei mir auch Ersatzakkus als Mythos entpuppt haben, sie hier nur am Rande erwähnt. Die Suppe haben wir uns als Konsumenten wohl eingebrockt, als wir uns von Smartphone-Herstellern in Zeiten sehr schneller und großer Technologiesprünge (sagen wir mal 2007 bis 2017) jedes Jahr ein neues Flaggschiffmodell verkaufen haben lassen. 😉

Es gibt aber auch einen positiveren Blickwinkel (auch, wenn es schwerfällt): Nämlich, dass ein Akkutausch direkt bei Apple (bei dir aktuell halt leider nicht möglich) mit 70 Euro beim Gesamtpreis gar nicht so ins Gewicht fällt. Den müsste man vor der Anschaffung eines neuen Geräts nur von Haus (psychologisch für einen selber) miteinberechnen. Dann kommt man mit 1270 statt 1200 Euro schon auf 6 Jahre Lebensdauer (statt auf 3).

Drück’ dir auf jeden Fall die Daumen, dass der Akkutausch glatt läuft und er dann wieder ein paar Jahre hält!

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